Anfang des Jahres nahm Andrew Poelstra, Mathematiker und Wissenschaftler bei Blockstream, im Zuge der Blockchain-Konferenz Consensus 2017 an der Diskussionsrunde „Auf der Suche nach Datenschutz in Blockchains“ teil. Mit von der Partie waren weitere Sachverständige, die sich mit dem Thema Datenschutz in Blockchains befassen, darunter Mitarbeiter von Symbiont, Zcash, Deloitte sowie des amerikanischen Finanzministeriums. Über einen Aspekt waren sich alle Teilnehmer der Diskussionsrunde einig: Der Datenschutz in den Blockchains wird besser. Wie Andrew sagte, gibt es „Dinge, die schon bald online verfügbar sein werden, die noch niemand sonst gesehen hat“. So erwartet er unter anderem eine höhere Effizienz, mehr praktische Nutzbarkeit und selbstverständlich einen besseren Datenschutz.
Einer der Vorteile einer Diskussionsrunde ist, dass sie eine Vielzahl von Ansichten zu einem einzelnen Thema beleuchtet. Das ist ausschlaggebend für das Thema Datenschutz in der Blockchain, weil er sich sehr schnell in mehrere Richtungen bewegt. Wie Andrew sagte, „Wir befinden uns in einer Phase, in der wir verschiedene Ideen erkunden, unterschiedliche Modelle des Datenschutzes untersuchen“.
Im Sinne der Vielzahl an Perspektiven arbeitet Andrew Poelstra nicht an einem, sondern drei verschiedenen Ansätzen für den Blockchain-Datenschutz, wobei jeder seine eigenen Vorteile hat. Anlässlich der Consensus 2017 hat er alle drei kurz angerissen.
Confidential Transactions basiert auf dem Zero-Knowledge-Beweis, der die Werte einer Transaktion anhand von homomorphischen Commitments verbirgt. Teilnehmer der Blockchain können wohl beweisen, dass die Transaktion stimmt, aber sie kennen die Beträge nicht. Eine Erweiterung, die Confidential Assets, verbergen ebenso die Arten der ausgetauschten Vermögenswerte – eine Notwendigkeit in Blockchains mit mehreren Vermögenswerten. Sowohl Confidential Transactions als auch Confidential Assets sind von Blockstream erhältlich und stellen einen Teil des Projekts „Elements“ dar.
MimbleWimble beschreitet einen anderen Weg zum Datenschutz: Es handelt sich hierbei um eine neue Art Sidechain, die ihre Transaktionsgraphinformationen verbirgt, indem sie das Entfernen ausgegebener Outputs erlaubt. Dies erzielt nicht nur unübertroffenen Datenschutz in einer Blockchain, sondern verbessert auch die Effizienz, da eine ganze Kette anhand einer relativ kleinen Anzahl Signaturen verifiziert werden kann. MimbleWimble wurde ursprünglich von Tom Elvis Jedusor ins Leben gerufen und von Andrew erweitert, der anlässlich der Veranstaltung Scaling Bitcoin 2016 einen Vortrag zu diesem Thema hielt.
Scriptless Scripts geht den Datenschutz bei Blockchains wiederum anders an und zwar durch die Linse der Smart Contracts. Es verbessert den Datenschutz, indem es seine Contracts größtenteils außerhalb der Kette hält. Lediglich das Ergebnis des Contracts kommt mit der Blockchain in Berührung: eine endgültige Signatur dient als Verifizierungs-Token, dass der Contract richtig ausgeführt wurde. Wie MimbleWimble ist Scriptless Scripts eine mögliche Erweiterung des Datenschutzes, der bereits von Blockstream in Form seiner Confidential Transactions und Confidential Assets angeboten wird.
Wie die Diskussionsrunde bei der Consensus 2017-Konferenz andeutete, wird der Datenschutz in Blockchains besser und es gibt viele verschiedene Wege, dies zu erreichen. Andrew und Blockstream arbeiten an vielen dieser Möglichkeiten!
Die übrigen Kommentare von Andrew und den anderen Mitgliedern der Diskussionsrunde sind online unter „Chasing Privacy in Blockchains“ von der Consensus 2017 erhältlich. Und hier finden Sie sämtliche Aufzeichnungen der Veranstaltung.